Doch Anagramme haben noch mehr Facetten. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele literarische Disziplinen herausgebildet, welche die Regeln der Anagramme noch spezifizieren oder strenger auslegen. Wäre es da nicht einmal angebracht, sie alle schematisch zusammenzufassen, habe ich mir überlegt, möglicherweise auch in einem Blog über Palindrome? Immerhin sollte man über die Verwandtschaft ja immer gut informiert sein, nicht wahr?
Nun ja, hier ist er nun, der „Stammbaum der Anagramme“
- Anagramm: Allgemein Sinnverschiebung durch Permutation der Buchstaben: Gram an/am – Anagramm
- Palindrom/Ananym: Gegenstand dieses Blogs. Bei Palindromen verschiebt sich der Sinn (oder bleibt gleich) durch das Rückwärtslesen. Beispiele:
Pur ist Saft fast Sirup.
Mord, Nil ... Apollo? Palindrom!
- Scharade/Homograph: In diesem speziellen Fall tauschen nicht die Buchstaben, sondern die Leer- und Satzzeichen die Plätze.
- Schüttelreime: Gedichte, bei denen sich durch Konsonantenvertauschung der letzten Wörter der Sinn ändert. (Wobei man dabei darauf hinweisen muss, dass nicht der Schüttelreim als ganzes, sondern lediglich jeweils die letzten Wörter einer Zeile Anagramme der jeweils anderen sind.) Der Klassiker:
Es klapperten die Klapperschlangen
bis ihre Klappern schlapper klangen.
oder selbsterklärend, wenn auch nicht ganz lupenrein:
Rüttelst du den Rüttelschleim,
erhältst du einen Schüttelreim!
- Pangramm: Gewissermaßen das Anagramm des Alphabets, zumindest, solange es sich um ein echtes Pangramm handelt.
ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZÄÖÜß
"Fix, Schwyz!", quäkt Jürgen blöd vom Paß.
Falls jemand noch andere Sonderfälle von Anagrammen kennt, soll er mir bitte schreiben, ich werde das dann ergänzen.
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